Schmerzmittel

Schmerz laß nach! - Möglichkeiten und Grenzen der Selbstmedikation bei Schmerzen

 

Lange bevor man wissenschaftliche Erkenntnisse über die biochemischen Hintergründe der Schmerzen hatte, suchte der Mensch nach Mitteln und Methoden gegen den Schmerz. Das Kauen von Pflanzenteilen oder das Einatmen von Kräutersud wurde schon in alter Zeit angewendet. Ebenfalls alt ist die Verwendung von Drogen wie Opium und Mescalin. Die Drogen dämpfen die Schmerzen, doch zugleich entführen sie den Patienten in eine Traumwelt. Die Gefahr der nicht selten tödlich endenden Abhängigkeit führte in der Medizin dazu, daß beispielsweise das aus Opium gewonnene Morphin nur bei schweren Schmerzzuständen angewendet wird.

 

Heute ist die Wissenschaft schon einen gewaltigen Schritt weiter. Bahnbrechende Ergebnisse pharmazeutischer Schmerzforschung sind beispielsweise die Narkose oder die Lokalanästhesie, und die Entwicklung von verschiedenen Schmerzmitteln, den sogenannten Analgetika. Es befinden sich Wirkstoffe zur Behandlung leichter Schmerzen ebenso wie zur Therapie schwerster Schmerzzustände auf dem Markt.

 

 

Zur Selbstbehandlung von Kopfschmerzen, Zahnschmerzen etc. stehen den Patienten etliche rezeptfreie Analgetika zur Verfügung. Allerdings sollten Schmerzmittel generell, also auch die rezeptfreien, nicht sorglos genommen werden, denn die Behandlung von Schmerzen setzt in der Regel die genaue Kenntnis der Schmerzursache voraus.

 

Am häufigsten greifen die Verbraucher auf rezeptfreie Analgetika zurück, wenn sie Kopfschmerzen haben. Doch auch hier sollte sich der Patient mit seinem Arzt beraten, wenn die Kopfschmerzen länger anhalten oder immer wiederkehren. Denn die Mediziner unterscheiden - für den Laien kaum glaublich - rund 165 verschiedene Kopfschmerzarten. Diese werden in zwei Gruppen eingeteilt: In die primären Kopfschmerzen und die sekundären, auch symptomatischen Kopfschmerzen genannt. Zu den primären Kopfschmerzen gehört beispielsweise die Migräne. Symptomatische Kopfschmerzen entstehen dagegen nicht "von selbst", sondern werden durch andere Erkrankungen wie etwa eine Mittelohrentzündung verursacht. Die Beispiele zeigen, daß in vielen Fällen nur nach einer exakten Diagnose durch den Arzt auch die entsprechende Arzneimitteltherapie eingeleitet werden kann.

 

Auch Menschen, die an Rheuma oder Osteoporose erkrankt sind, leiden zum Teil erhebliche Schmerzen. Diese Menschen sind chronisch krank und benötigen regelmäßig Analgetika und andere Arzneimittel zur Behandlung ihres Leidens. Nun wurde jedoch berichtet, daß die Dauereinnahme von Analgetika über mehrere Wochen wiederum zu Kopfschmerzen führen kann. Diese Gefahr besteht dann, wenn Patienten unkontrolliert und über längere Zeit Schmerzmittel einnehmen, ohne tatsächlich mit ihrem Arzt die Schmerzursache abzuklären und eine geeignete Therapie einleiten zu lassen. Der Umgang mit Arzneimitteln erfordert in den allermeisten Fällen den Rat eines Experten: den des Arztes oder Apothekers. Und auch ein Blick auf die Packungsbeilage informiert den Patienten über welchen Zeitraum ein rezeptfreies Arzneimittel ohne ärztliche Aufsicht eingenommen werden darf. So kann möglichen Gefahren vorgebeugt werden.

 

Ein Gespräch mit uns hilft bei der Wahl nach dem geeigneten Schmerzmittel. Im Zweifelsfall sollte der Arzt gefragt werden.